Die Geschichte der „Sir Shackleton“

 

Die „Sir Shackleton“ ist ein 2-Mast-Segler (Ketsch) aus Holz.

Vermutlich ist sie 1909 als Sturmlotsenkutter „Gertrud“ für die  Stadt Travemünde  in Hamburg gebaut worden. Der Konstrukteur war Max Oertz, der auch die berühmte „Germania“, die Rennyacht der Familie Krupp oder die „Meteor IV“ und „Meteor V“ konstruiert hat, die beiden Yachten von Kaiser Wilhelm II.

In  der Ausgabe 1 des Magazins „YACHT“ berichtet der Lotsenkommandeur Kapitän Lindenberg aus Travemünde von den hervorragenden Eigenschaften des Neubaus von Oertz.

Max Oertz hat auch berühmte und sehr schnelle Rennyachten gebaut. Davon hat der Rumpf der “Sir Shackleton“ wohl auch etwas abbekommen, denn trotz ihrer knapp 10 Tonnen Gewicht segelt sie schon bei leichten Winden agil und freudig los.

Bereits 1925 wurde das Schiff zur Yacht umgebaut. Leider verliert sich die Spur dann bis 1952.

In diesem Jahr taucht das Schiff in der Evers Werft in Niendorf / Timmendorfer Strand an der Ostsee auf, wo es umfangreich umgebaut und renoviert wird.  Damals wurde sie nach dem Ausbau vom Werfteigentümer Ernst Evers selbst unter dem Namen „Helga“ bis 1959 gesegelt.

Dann verliebte sich der Hamburger Speditionskaufmann Willy Möllenbruck in das Schiff, kaufte es und segelte es bis zu seinem Tod 1992.

Von 1992 bis 1997 lag es in einer Lagerhalle in Burg auf Fehmarn im Dornröschenschlaf.

1997 kaufte es ein Hamburger Ehepaar und ließ es bis 1998 umfassend in der Bootswerft Stöhr in Dänischenhagen / Kaltenhof restauriert. Frisch „geliftet“ segelte die agile Spitzgatt Dame bis 2010 auf Nord- und Ostsee.

Im Juni 2011 kam das Schiff an den Ammersee in Bayern, bekam ihren neuen Namen „Sir Shackleton“ nach dem berühmten Antarktis-Forscher und dient seither als Seminarschiff für Teamtrainings, Führungstrainings, Jugendseminare und für Seminare im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung.

Am 18.08.2020 um 03:04 Uhr sank die „Sir Shackleton“ wegen eines Bruches im Kühlwassersystem an ihrer Boje in St. Alban am Ammersee auf 7 Meter Tiefe.

Am 23.08.2020 wurde sie aufwendig geborgen.
Im Frühjahr 2021 konnten wir die Instandsetzung des Schiffes mit der Hilfe von vielen Unterstützern in einem Crowd Funding Projekt starten.
Die Instandsetzung wurde von der Steinlechner Werft in Utting geleitet und wir danken dem Werftchef Christoph Hagenmeyer sehr für die Unterstützung.
Zusammen mit vielen freiwilligen Helfern aus Freundeskreis, Segelkameraden und sogar Gästen haben wir ungezählte Stunden am Schiff gearbeitet.
Im August 2023, fast auf den Tag genau 3 Jahre nach dem Untergang wurde die „Sir“ wieder zu Wasser gelassen.

Ab 2024 übernimmt sie wieder die Gästetörns auf dem Ammersee.

 

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Die Schiffsdaten:

Die „Sir Shackleton“ ist eine 2-Mast Ketsch aus Holz (Mahagoni auf Eiche)

Baujahr vermutlich 1909.

Länge: 11,3 Meter
Breite: 3,5 Meter
Tiefgang: 1,6 Meter
Verdrängung: 9,5 Tonnen
Rigg: Ketsch getakelt
Segelfläche: ca. 70 qm
Rumpfmaterial: Holz, Mahagoni auf Eiche

 

Mit Knapp 9,5 Tonnen Verdrängung liegt sie ruhig und stabil im Wasser, dabei segelt sie erstaunlich schnell und reagiert agil auf Wind, den sie mit etwa 70 qm Segelfläche einfängt.

Das Schiff ist mit einer Dieselmaschine ausgerüstet und verfügt über eine kleine Pantry, einen Salon, eine Vorschiffskabine sowie über eine Bordtoilette.